Seebestattung

 

Früher war die Seebestattung in erster Linie Menschen vorbehalten, die während ihres Lebens der See auf die eine oder andere Weise verbunden waren. Dies galt zum Beispiel für Angehörige der Marine, Kapitäne oder Fischer. Vermehrt findet die Seebestattung jedoch auch für Menschen statt, die zu Lebzeiten keinen Bezug zu dem Element Wasser hatten.

 

Im Gegensatz zu einer Erd- oder Feuerbestattung ist der Ablauf einer Seebestattung jedoch weniger bekannt. Damit ein Verstorbener zur ewigen Ruhe auf See bestattet werden kann, muss der Körper eingeäschert werden. Dieser Vorgang setzt eine zweite Leichenschau voraus, um Fremdverschulden als Todesursache auszuschließen. Ferner muss eine Willenserklärung des Verstorbenen oder eines Angehörigen vorliegen.

 

 

 

Was ist bei einer Seebestattung zu beachten?


Die Seebestattung findet in einem Mindestabstand von drei Seemeilen zur Küste auf rauem Grund statt. Rauer Grund bedeutet außerhalb von Fischerei- und Wassersportgebieten. Die Urne besteht aus wasserlöslichem Material wie Sandstein oder Zellulose. Wie bei einer Erd- und Feuerbestattung übernimmt auch bei einer Seebestattung das Bestattungsinstitut den Ablauf bis zur Einäscherung. Nachdem die Urne des Verstobenen einem Bestattungsschiff übergeben wurde, startet dieses von der Küste der Nord- oder Ostsee. Die größte auf Seebestattungen spezialisierte Reederei ist die Deutsche See-Bestattungs-Genossenschaft Dieser Genossenschaft gehören 400 Bestattungsunternehmen an.

 

SeebestattungEine Seebestattung setzt die Aufhebung des Friedhofszwangs voraus. Diese Ausnahmegenehmigung wird von der Gemeinde erteilt, in der sich der Heimathafen des Bestattungsschiffes befindet. Eine formale Begründung für den Wunsch einer Seebestattung muss dem Antrag auf diese Ausnahmegenehmigung beigelegt werden, zum Beispiel eine tiefe geistige Verbundenheit mit dem Meer, eine lebenslange berufliche und private Verbundenheit oder ähnliche Formulierungen genügen.

Die Trauerfeier findet auf dem Schiff statt. Bei der begleitenden Seebestattung sind Angehörige und Freunde während der Urnenbeisetzung auf dem Meer anwesend. Die stille Seebestattung findet ohne Begleitung der Hinterbliebenen statt. In diesem Fall übergibt der Kapitän in der Regel mehrere Urnen dem Meer. Einzelne Blumen oder Blütenblätter können mit der Urne dem Meer übergeben werden. Nicht gestattet sind Blumengebinde, Kränze, Gestecke und persönliche Gegenstände. Vom Bestattungsinstitut erhalten die Angehörigen einen Auszug aus dem Schiffstagebuch und eine Karte, in der die genaue Bestattungsposition verzeichnet ist. Die Reedereien bieten jährliche Gedenkfahrten oder individuelle Erinnerungsfahrten zu den Beisetzungspunkten an.

 

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