Der Grabstein gehört wie das Grab selbst zur Trauerkultur. Gemeinsam mit der Grabstätte bietet der Grabstein einen geschützten Raum und eine Anlaufstelle für die Hinterbliebenen, in Ruhe am Grab zu trauern und dem Verstorbenen nahezu sein. Ein schön gestalteter Grabstein drückt Wertschätzung aus und bildet zusammen mit der Grabdekoration einen gepflegten Gesamteindruck.
Die kirchlichen und kommunalen Friedhofsordnungen regeln die Einzelheiten hinsichtlich Material, Farbe, Höhe und Gestaltung. Bei Begehung der meisten Friedhöfe wird jedoch ersichtlich, dass die regionalen Vorschriften recht großzügig ausgelegt sind und einen großen individuellen Freiraum für die Gestaltung lassen. Wichtig ist ein ansprechendes und würdevolles Gesamtbild des Friedhofes.
Wer hinsichtlich der Gestaltung also nicht allzu sehr aus der Reihe tanzt und allgemein anerkannte Gestaltungsmerkmale beachtet, bekommt sicherlich keine Schwierigkeiten mit der Friedhofsverwaltung. Wichtig ist allerdings die Standfestigkeit der Grabmäler. Einmal im Jahr überprüft die zuständige Kommune die Grabsteine auf ihre Standfestigkeit. Steht ein Grabstein nicht sicher, werden die Inhaber der Grabstätte informiert und bekommen eine Frist zur Beseitigung des festgestellten Mangels. Standfeste Grabsteine sind aus Sicherheitsgründen Vorschrift.
Hinsichtlich der Gestaltung ist dem individuellen Geschmack innerhalb einiger pietätvoller Rahmenbedingungen keine Grenzen gesetzt. Für Doppelgrabstellen kommt meistens der Breitstein ab einer Höhe von 1,20 m und einer Breite von 1,00 m oder mehr zum Einsatz. Der etwas kleinere Reihenstein mit den Abmessungen 0,80 x 0,80 m wird häufig für Einzelgräber verwendet. Der Grabstein in Kissen- beziehungsweise Liegeform in verschiedenen Größen ist sowohl für Einzel-, als auch für Doppelgräber geeignet. Viele Trauernde wählen vom Steinmetz nach individuellen Wünschen angefertigte Grabsteine. Von der schlichten Buchform bis zum aufwendig verzierten Grabstein mit persönlichen Motiven ist hier alles möglich. Als Inschrift wählen die meisten Hinterbliebenen den Namen des Verstorbenen, das Geburts- und Todesdatum. Manchmal steht auch nur der Name mit einem Trauerspruch auf dem Stein. Erlaubt ist, was gefällt.
Bevorzugte Materialien sind Naturstein, Marmor und Granit. Diese Materialien sind nicht nur zeitlos, sondern auch langlebig. Sie halten jeder Witterung stand und sind vergleichsweise pflegeleicht. Die Schrift wird auf den Stein eingraviert, aufgesetzt, sandgestrahlt oder gelasert. Jede Schriftart hat ihre besonderen Merkmale. Von Zeit zu Zeit muss Grünspan und durch das Laub abgegebene Verfärbungen entfernt werden. Auch auf einem Urnengrab findet ein Grabstein Platz. Dieser ist deutlich kleiner als der Grabstein für ein normales Grab. Von der Größe her entspricht er etwa den quaderförmigen Trittsteinen auf einem Sarggrab. Die Länge und Bereite liegt ungefähr bei 0,60 m.